WordPress-Updates: Risiken, Ängste und warum sie trotzdem wichtig sind
VeröffentlichtKategorie: Wordpress
Veröffentlicht am 16.12.2025
Warum WordPress-Updates so viel Unsicherheit auslösen
Der wohl unangenehmste Button im WordPress-Backend ist nicht „Löschen“, sondern „Jetzt aktualisieren“. Kaum etwas sorgt bei Website-Betreibern für so viel Unsicherheit wie ein anstehendes Update. Nicht, weil WordPress grundsätzlich instabil wäre – sondern weil viele schon erlebt haben, was danach passieren kann.
Plötzlich funktioniert etwas nicht mehr. Oder schlimmer: Es wirkt alles normal, aber im Hintergrund ist die Seite nicht mehr sauber nutzbar. Diese Angst ist real. Und sie ist vor allem bei älteren Websites absolut nachvollziehbar.
„Ich habe Angst, dass danach nichts mehr funktioniert“
Diese Sorge ist nicht übertrieben. Eine WordPress-Website besteht selten nur aus dem Core. Sie lebt von Plugins, Themes, individuellem Code und Abhängigkeiten, die über Jahre gewachsen sind.
Nach einem Update kann zum Beispiel:
- das Kontaktformular keine Mails mehr versenden,
- der Editor anders reagieren,
- ein Plugin plötzlich Fehler werfen.
Besonders tückisch: Viele Probleme zeigen sich nicht sofort. Die Seite lädt noch, wirkt stabil – aber zentrale Funktionen sind bereits beschädigt.
Kontrollverlust durch fehlende Transparenz
Viele Betreiber wissen nicht, was bei einem Update eigentlich passiert. Versionsnummern und Changelogs helfen technisch versierten Nutzern – erzeugen aber bei den meisten eher Unsicherheit.
Das Gefühl dahinter ist simpel: Ich stoße etwas an, dessen Auswirkungen ich nicht einschätzen kann. Nicht das Update selbst ist das Problem, sondern der Kontrollverlust.
Allein gelassen nach dem Klick
Gerade bei kleineren Unternehmen fehlt oft eine klare Zuständigkeit. Die Website wurde „irgendwann mal gemacht“, Dokumentation gibt es nicht, Ansprechpartner sind nicht mehr greifbar.
Wenn dann etwas schiefgeht, steht man plötzlich allein da – mit Zeitdruck, Umsatzsorgen und der Angst, etwas „kaputt gemacht“ zu haben.
Besonders kritisch: ältere WordPress-Websites mit großen Versionssprüngen
Wenn Wartung jahrelang verschoben wurde
Viele Websites wurden über längere Zeit nicht konsequent aktualisiert. Nicht aus Nachlässigkeit, sondern weil „es ja lief“.
Das Problem: Jedes ausgelassene Update vergrößert den späteren Sprung. Plugins altern, PHP-Versionen ändern sich, Funktionen werden deprecated. Was früher ein normaler Wartungsschritt war, wird irgendwann zur Sanierung.
Große Versionssprünge sind kein normales Update
Aktuell (Stand 02.12.2025) ist WordPress Version 6.9. Der Sprung von einer deutlich älteren Version auf diesen Stand ist kein gewöhnlicher Klick mehr – hier treffen viele Änderungen auf einmal aufeinander.
- Core-Anpassungen
- Plugin-Abhängigkeiten
- Theme-Logik
- Server- und PHP-Version
Das Risiko steigt – und das ungute Bauchgefühl ist in diesem Fall oft berechtigt.
Warum sich das Update hier „gefährlich“ anfühlt
Weil es technisch gesehen häufig eher einer Sanierung als einer Aktualisierung entspricht. Je größer der Versionssprung, desto wichtiger wird ein kontrolliertes Vorgehen.
Warum WordPress-Updates trotzdem unverzichtbar sind
So verständlich die Angst ist – Updates sind keine Option, sondern Pflicht. Nicht wegen „neuer Features“, sondern wegen Stabilität und Sicherheit.
Sicherheit
Updates schließen bekannte Sicherheitslücken. Eine ungepflegte WordPress-Installation ist ein leichtes Ziel – unabhängig davon, wie klein oder „unauffällig“ die Website wirkt.
Technische Zukunftsfähigkeit
Server, Browser und PHP entwickeln sich weiter. Eine Website, die nicht aktualisiert wird, fällt früher oder später aus dem technischen Rahmen – oft ohne Vorwarnung.
Nicht-Updaten vergrößert das Risiko
Was kurzfristig Sicherheit verspricht, erzeugt langfristig größere Probleme:
- höhere Update-Kosten,
- größere Ausfallrisiken,
- komplexere Fehlerbilder.
Je länger gewartet wird, desto schwieriger wird der Weg zurück.
„Lieber nichts anfassen“ – warum diese Strategie trügt
Nicht zu updaten fühlt sich ruhig an. Aber diese Ruhe ist trügerisch. Spätestens wenn das Hosting ein PHP-Update erzwingt, ein Plugin den Support einstellt oder ein Sicherheitsproblem auftritt, wird das Update unfreiwillig – und dann meistens unter Zeitdruck.
Die eigentliche Ursache der Angst: fehlende Update-Strategie
Fast alle Unsicherheiten rund um WordPress-Updates haben denselben Ursprung: Es gibt keinen Plan. Keinen Überblick über den technischen Zustand, keine Einschätzung der Risiken, keine klare Reihenfolge. Dann wird jedes Update zum Glücksspiel.
Kontrolle statt Bauchgefühl
Ein Update ist kein Risiko per se. Es wird erst dann gefährlich, wenn es unvorbereitet, blind oder aus Angst heraus immer weiter verschoben wird.
Gerade bei älteren Websites ist entscheidend:
- den Ist-Zustand sauber zu prüfen,
- große Versionssprünge einzuordnen,
- Updates strukturiert anzugehen.
Dann verliert selbst ein umfangreiches Update seinen Schrecken – und wird wieder das, was es sein sollte: ein kontrollierter Schritt nach vorne.
Fazit
WordPress-Updates machen Angst – aus guten Gründen. Diese Angst sollte man ernst nehmen. Aber sie ist kein Grund, Updates zu vermeiden. Der eigentliche Risikofaktor ist fehlende Strategie.
Wenn Updates geplant, geprüft und sauber durchgeführt werden, sind sie kein Sprung ins Ungewisse, sondern Wartung mit Kontrolle.